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Spin-Off bei Atlas Copco: Steuerrelevanz?

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    Spin-Off bei Atlas Copco: Steuerrelevanz?

    Sehr geehrter Herr Müller,
    sehr geehrter Herr Schmidt,

    ein Spin-Off wird ja von der Finanzverwaltung in der Regel so gewertet, als ob das eingebuchte neue Papier eine Ausschüttung darstellt, die voll versteuert werden muß. Was - da sich ja zeitgleich der Wert des ursprünglichen Papiers vor dem Spin-Off um den Betrag der neuen Firma verringert - nichts anderes als eine massive Besteuerung des Kapitals darstellt. Der BFH hat diese Praxis wohl weitestgehend bestätigt.

    Für den privaten Aktionär gilt deshalb, daß man unbedingt vor einem Spin-Off das Papier verkaufen sollte, um nicht in diese Steurerfalle zu geraten (danach kann man ja das eine ("bisherige") oder das neue Papier oder beide ja wieder erwerben).

    1.) Gilt das auch für Aktien-Fonds wie den Dirk-Müller-Fonds?
    2.) Gibt es eine (zuverlässige) Quelle, unter der man diese Spin-Offs vorab ersehen kann, um entsprechend reagieren zu können? Von den Depotbanken bekommt man erst die Info, wenn die Einbuchung der neuen Papiere schon erfolgt ist.

    Freundliche Grüße
    Hans Bauer

    #2
    Die steuerliche Auswirkung hängt davon ab, wie die Firma die Maßnahme offiziell an die Behörden kommuniziert.
    Machen die es richtig, hat es keine Auswirkung, da man bei einer reinen Ausgliederung de facto nichts gewinnt.
    Machen die es falsch, wird es als Gewinn angesehen und entsprechend versteuert, obwohl man als Anleger de facto nichts gewonnen hat. Dann stellt sich insbes. das deutsche Finanzamt blöd und macht das, was es am besten kann: abkassieren.
    Habe beides schon erlebt.
    Falsch hat es z.B. Google in 2014 gemacht, als die ihre C-Aktien eingeführt haben, vgl. https://www.sem.berlin/google-aktiensplit-2014/
    Das war sehr ärgerlich.

    Als wirklich zuverlässige Quelle fällt mir die Hauptversammlung mit den zugehörigen Unterlagen ein, weil dort die Planung der Unternehmensführung von den Aktionären abgesegnet wird.
    Wobei dies auch nichts darüber aussagt, wie die Firma es konkret an die Behörden kommunizieren wird.

    Habe gerade folgende Seite gefunden:

    Atlas-Copco / Epiroc taucht in der Liste auf.
    Habe jedoch keine Erfahrung mit der Seite.
    Alles völlig unverbindlich

    Kommentar


      #3
      Vielen Dank für die Hinweise. "Das war wirklich sehr ägerlich": Das ist ja sehr zurückhaltend formuliert. Ich nenne das eine Enteignung!
      Die genannte Quelle (www.stockspinoffs.com) kenne ich; bin mir aber nicht sicher, ob da wirklich alle zukünftigen Spinoffs verzeichnet sind. Außerdem sind die weiteren Infos dort recht dürftig.

      Nach meinen Informationen hängt die steuerliche Auswirkung nicht nur von der Kommunikation der Firma ab, sondern auch, ob "eine Einlagenrückgewähr i.S. des § 20 Abs. 1 Nr. 1 Satz 3 EStG" vorliegt. Das ergibt sich aus einem Urteil des BFH. Da ich das aber nicht beurteilen kann, würde ich immer im Vorfeld das Papier verkaufen, wenn ein Spin-Off "droht".

      Im konkreten Fall würde mich aber schon interessieren,
      - ob für Fonds dieselben Regelungen gelten (nehme ich an) und ob
      - beim jetzigen Spin-Off von Atlas Copco eine ungerechtfertigte Besteuerung unseres Fondsvermögens erfolgte.

      Können Hr. Müller oder Hr. Schmidt dazu Auskunft geben? Ansonsten werde ich die Frage mal für das nächste Webinar einreichen.

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