Die Zahlen für das erste Quartal 2021 (gebrochenes Geschäftsjahr) von Qualcomm, dem US-amerikanischen Halbleiterhersteller und Anbieter von Produkten für Mobilfunkkommunikation, zeigten ein extrem starkes Wachstum. Mit einem Umsatz von 8,2 Mrd. USD wuchs dieser um 63 % gegenüber der Vorjahresperiode, was auf Höhe der Analystenerwartungen lag.
Zu diesem starken Wachstum trug insbesondere der Geschäftsbereich QCT (80 % des Umsatzes) bei, der mit 81 % wuchs. Hier half u.a. die Rückkehr von Apple als Kunde, wo der Erfolg des neuen iPhone 12 auf Qualcomm durchschlug. QCT entwickelt und vertreibt integrierte Schaltkreise und Systemsoftware basierend auf 3G/4G/5G- und anderen Technologien für den Gebrauch in Mobilfunkgeräten, kabellosen Netzwerken, Geräten im Internet der Dinge (IoT), Breitband Gateway Equipment, Consumer Electronics und Automotive (Telematic & Infotainment). Innerhalb von QCT waren es v.a. die Segmente Handsets (+79 %) und RF (Radiofrequency) Front-End (+157 %), die zum starken Wachstum dieses Geschäftsbereiches beigetragen haben. Aber auch das Wachstum der Segmente Automotive (+44 %) und IoT (+48 %) waren sehr gut.
Der Geschäftsbereich QTL (Auslizenzierung von Technologie-Patenten an OEM-Hersteller und andere; 20 % des Umsatzes) wuchs mit 18 %. Da die Vorsteuergewinnmarge von QTL mit satten 77 % jedoch weitaus höher ist als die 29 % von QCT, trägt QTL ganze 40 % des Vorsteuergewinns bei, der um 118 % gegenüber dem Vorjahresquartal wuchs. Der adjustierte Reingewinn wuchs ebenfalls um 118 % und lag damit vier Prozent über den Analystenschätzungen.
Trotz des enormen Wachstums schwächelte die Aktie nach dem Quartalsbericht. Der Markt hatte vor dem Hintergrund der steigenden 5G-Penetration und dem Erfolg des iPhone 12 mehr erwartet. Einem höheren Volumenwachstum standen jedoch Lieferengpässe seitens Qualcomms Zulieferer entgegen. Während das Management von Qualcomm nicht näher auf diese einging, deuten unsere Quellen darauf hin, dass es v.a. im Bereich PMIC (Power Management Integrated Circuits) Engpässe gibt, die offensichtlich noch in Qualcomms zweites Quartal 2021 (Kalenderquartal 1Q21) hineinreichen.
Folglich fiel auch der Ausblick für Qualcomms 2Q21 etwas verhalten aus, während der bisherige Ausblick für das Geschäftsjahr 2021 beibehalten wurde. Während das Volumen-Wachstum für Smartphones im Jahr 2020 um zwölf Prozent zurückgegangen war, das 5G-Volumen jedoch bereits 225 Mio. Einheiten betrug, geht das Management für 2021 nun von 450-550 Mio. Einheiten aus.
Der neue 5G-Netzstandard sollte nicht nur kurz- bis mittelfristig zu Wachstum im Smartphone-Segment führen, sondern langfristig auch im Bereich Autonomes Fahren (Automotive), das durch 5G ermöglicht wird. Daneben stellt das QCT-Segment IoT einen weiteren Zukunftsmarkt für Qualcomm dar.
Kurzfristig könnten jedoch die Engpässe seitens Qualcomms Zulieferern auf die Stimmung schlagen sowie ein Temperaturproblem des neuen Snapdragon 888 Chip, der dazu führen könnte, dass chinesische Smartphone-Hersteller wieder mehr zum preiswerteren Snapdragon 870 Chip greifen. Hinzu kommt, dass sich ein Trend im chinesischen Markt abzeichnet, nach dem dieser wieder mehr Richtung Low- to Mid-End-Produkten tendieren könnte, was Qualcomms taiwanesischen Konkurrent MediaTek in die Karten spielen würde.
Herzliche Grüße
Ingo Nix
Zu diesem starken Wachstum trug insbesondere der Geschäftsbereich QCT (80 % des Umsatzes) bei, der mit 81 % wuchs. Hier half u.a. die Rückkehr von Apple als Kunde, wo der Erfolg des neuen iPhone 12 auf Qualcomm durchschlug. QCT entwickelt und vertreibt integrierte Schaltkreise und Systemsoftware basierend auf 3G/4G/5G- und anderen Technologien für den Gebrauch in Mobilfunkgeräten, kabellosen Netzwerken, Geräten im Internet der Dinge (IoT), Breitband Gateway Equipment, Consumer Electronics und Automotive (Telematic & Infotainment). Innerhalb von QCT waren es v.a. die Segmente Handsets (+79 %) und RF (Radiofrequency) Front-End (+157 %), die zum starken Wachstum dieses Geschäftsbereiches beigetragen haben. Aber auch das Wachstum der Segmente Automotive (+44 %) und IoT (+48 %) waren sehr gut.
Der Geschäftsbereich QTL (Auslizenzierung von Technologie-Patenten an OEM-Hersteller und andere; 20 % des Umsatzes) wuchs mit 18 %. Da die Vorsteuergewinnmarge von QTL mit satten 77 % jedoch weitaus höher ist als die 29 % von QCT, trägt QTL ganze 40 % des Vorsteuergewinns bei, der um 118 % gegenüber dem Vorjahresquartal wuchs. Der adjustierte Reingewinn wuchs ebenfalls um 118 % und lag damit vier Prozent über den Analystenschätzungen.
Trotz des enormen Wachstums schwächelte die Aktie nach dem Quartalsbericht. Der Markt hatte vor dem Hintergrund der steigenden 5G-Penetration und dem Erfolg des iPhone 12 mehr erwartet. Einem höheren Volumenwachstum standen jedoch Lieferengpässe seitens Qualcomms Zulieferer entgegen. Während das Management von Qualcomm nicht näher auf diese einging, deuten unsere Quellen darauf hin, dass es v.a. im Bereich PMIC (Power Management Integrated Circuits) Engpässe gibt, die offensichtlich noch in Qualcomms zweites Quartal 2021 (Kalenderquartal 1Q21) hineinreichen.
Folglich fiel auch der Ausblick für Qualcomms 2Q21 etwas verhalten aus, während der bisherige Ausblick für das Geschäftsjahr 2021 beibehalten wurde. Während das Volumen-Wachstum für Smartphones im Jahr 2020 um zwölf Prozent zurückgegangen war, das 5G-Volumen jedoch bereits 225 Mio. Einheiten betrug, geht das Management für 2021 nun von 450-550 Mio. Einheiten aus.
Der neue 5G-Netzstandard sollte nicht nur kurz- bis mittelfristig zu Wachstum im Smartphone-Segment führen, sondern langfristig auch im Bereich Autonomes Fahren (Automotive), das durch 5G ermöglicht wird. Daneben stellt das QCT-Segment IoT einen weiteren Zukunftsmarkt für Qualcomm dar.
Kurzfristig könnten jedoch die Engpässe seitens Qualcomms Zulieferern auf die Stimmung schlagen sowie ein Temperaturproblem des neuen Snapdragon 888 Chip, der dazu führen könnte, dass chinesische Smartphone-Hersteller wieder mehr zum preiswerteren Snapdragon 870 Chip greifen. Hinzu kommt, dass sich ein Trend im chinesischen Markt abzeichnet, nach dem dieser wieder mehr Richtung Low- to Mid-End-Produkten tendieren könnte, was Qualcomms taiwanesischen Konkurrent MediaTek in die Karten spielen würde.
Herzliche Grüße
Ingo Nix