Weiter abverkauft wurden am Freitag die Wirecard Aktien.
Grund für den erneuten Kurssturz war ein weiterer Bericht der Financial Times über Unregelmäßigkeiten wie gefälschte Konten und Verträge eines einzelnen Mitarbeiters in Singapur. Im Grunde genommen der gleiche Inhalt wie am Mittwoch, nur mit dem Unterschied, dass die FT dieses Mal aus dem Bericht einer Rechtsanwaltskanzlei aus Singapore zitiert.
Wirecard wies die Anschuldigungen in einer Stellungnahme als ungenau, irreführend und diffamierend zurück.
https://ir.wirecard.com/…/Germ…/3150/finanznachrichten.html…
Der Vorstand wird am Montag in einer Telefonkonferenz detailliert Stellung zu den Vorwürfen nehmen.
Wie schätzen wir die Lage ein?
Es fällt auf, dass der Redakteur der Financial Times bzw. dessen Informant ein hohes Interesse an einen möglichst hohen Schaden des Unternehmenswertes (Kurssturz der Aktie) hat.
Warum komme ich zu diesem Schluss?
Die Uhrzeit der Veröffentlichung (beider Berichte in der Financial Times) um 15:00 Uhr!
Wenn der Journalist Dan McCrum von der FT nur eine Schlagzeile / Story hätte bringen wollen, dann hätte der Bericht auch am Vormittag ins Internet gestellt werden können. Man hat aber bewusst den Nachmittag gewählt, da sowohl die europäischen als auch die amerikanischen Short Seller u.a. Algo-Trader, Hochfrequenztrader usw. die Möglichkeit bekamen, die Aktie „runterzuprügeln“. Ein seriöser Journalist will Schlagzeilen, aber keine Opfer!
15:00 Uhr unserer Zeit ist 22:00 Uhr am Abend in Singapore.
Jetzt versetzt man sich einmal in die Lage des Vorstands von Wirecard. Um eine Gegendarstellung zu bringen, muss man Kontakt mit der Anwaltskanzlei in Singapur aufnehmen. Die Mitarbeiter dort sind aber um diese Zeit wahrscheinlich schon in Gedanken im Wochenende gewesen, sodass die Kontaktaufnahme vermutlich nicht umgehend erfolgen konnte. Zeit für die Shortseller, weiter auf fallende Kurse zu setzen.
Nutznießer dieser geschickten Vorgehensweise war u.a. der Hedgefonds Manager Odey Asset Management aus London. Lt. Bloomberg wettete der Hedgefonds mit knapp $ 132 Mio. (Stand 30.01.2019) auf fallende Kurse von Wirecard. Lt.Bloomberg gab es auch Shortattacken des gleichen Hedgefonds im Jahr 2014 und 2016 auf Wirecard. Auch hat der Hedgefonds in den Jahren 2015 – 2017 immer Verluste gemacht und so war der Druck groß, einen wirklich richtig großen Deal zu landen. Dies ist dann auch dem Hedgefonds in dieser Woche gelungen.
Ich würde mich freuen, wenn die EU neben der maximalen Krümmung von Gurken, der Mindestgröße für Äpfel und Bananen und einer Geeignetheitserklärung bei Anlageprodukten auch Short Sell-Aktionen wie diese auf Wirecard mithilfe der Presse zukünftig reguliert.
Alle in den letzten Jahren erhobenen Vorwürfe haben sich nachher als haltlos erwiesen. Wir glauben auch im aktuellen Fall, dass Wirecard die Vorwürfe entkräften wird, da das Unternehmen hierzu klar Stellung in den letzten Tagen bezogen hat, andernfalls wäre ihre Glaubwürdigkeit dahin.
Wir sind seit 2015 in Wirecard investiert und wir sehen derzeit keinen Grund, unsere Position infrage zu stellen. Ein Grund für unseren langfristigen Optimismus: Apple Pay hat im letzten Quartal des vergangenen Jahres 2,8 Mrd. Transaktionen weltweit abgewickelt. Dies ist eine Steigerung von 200 % gegenüber Q4 2017. Wer stellt u. a. die Technologie dafür ab: Wirecard!
Noch ein offenes Wort zu den Kommentaren des ersten Berichts von mir am Mittwoch: Ich verstehe, dass einige Leser ein Interesse haben, zu erfahren, was wir und wann wir was machen. Ich kenne ganz wenige Fonds, die so offen und transparent über ihre Aktivitäten berichten wie der Dirk Müller Premium Aktien Fonds. Bitte haben Sie Verständnis dafür, dass wir nicht alles preisgeben können, in welchen Aktien wir gerade aktiv sind.
Vielen Dank.
Ihr
Andreas Schmidt
Grund für den erneuten Kurssturz war ein weiterer Bericht der Financial Times über Unregelmäßigkeiten wie gefälschte Konten und Verträge eines einzelnen Mitarbeiters in Singapur. Im Grunde genommen der gleiche Inhalt wie am Mittwoch, nur mit dem Unterschied, dass die FT dieses Mal aus dem Bericht einer Rechtsanwaltskanzlei aus Singapore zitiert.
Wirecard wies die Anschuldigungen in einer Stellungnahme als ungenau, irreführend und diffamierend zurück.
https://ir.wirecard.com/…/Germ…/3150/finanznachrichten.html…
Der Vorstand wird am Montag in einer Telefonkonferenz detailliert Stellung zu den Vorwürfen nehmen.
Wie schätzen wir die Lage ein?
Es fällt auf, dass der Redakteur der Financial Times bzw. dessen Informant ein hohes Interesse an einen möglichst hohen Schaden des Unternehmenswertes (Kurssturz der Aktie) hat.
Warum komme ich zu diesem Schluss?
Die Uhrzeit der Veröffentlichung (beider Berichte in der Financial Times) um 15:00 Uhr!
Wenn der Journalist Dan McCrum von der FT nur eine Schlagzeile / Story hätte bringen wollen, dann hätte der Bericht auch am Vormittag ins Internet gestellt werden können. Man hat aber bewusst den Nachmittag gewählt, da sowohl die europäischen als auch die amerikanischen Short Seller u.a. Algo-Trader, Hochfrequenztrader usw. die Möglichkeit bekamen, die Aktie „runterzuprügeln“. Ein seriöser Journalist will Schlagzeilen, aber keine Opfer!
15:00 Uhr unserer Zeit ist 22:00 Uhr am Abend in Singapore.
Jetzt versetzt man sich einmal in die Lage des Vorstands von Wirecard. Um eine Gegendarstellung zu bringen, muss man Kontakt mit der Anwaltskanzlei in Singapur aufnehmen. Die Mitarbeiter dort sind aber um diese Zeit wahrscheinlich schon in Gedanken im Wochenende gewesen, sodass die Kontaktaufnahme vermutlich nicht umgehend erfolgen konnte. Zeit für die Shortseller, weiter auf fallende Kurse zu setzen.
Nutznießer dieser geschickten Vorgehensweise war u.a. der Hedgefonds Manager Odey Asset Management aus London. Lt. Bloomberg wettete der Hedgefonds mit knapp $ 132 Mio. (Stand 30.01.2019) auf fallende Kurse von Wirecard. Lt.Bloomberg gab es auch Shortattacken des gleichen Hedgefonds im Jahr 2014 und 2016 auf Wirecard. Auch hat der Hedgefonds in den Jahren 2015 – 2017 immer Verluste gemacht und so war der Druck groß, einen wirklich richtig großen Deal zu landen. Dies ist dann auch dem Hedgefonds in dieser Woche gelungen.
Ich würde mich freuen, wenn die EU neben der maximalen Krümmung von Gurken, der Mindestgröße für Äpfel und Bananen und einer Geeignetheitserklärung bei Anlageprodukten auch Short Sell-Aktionen wie diese auf Wirecard mithilfe der Presse zukünftig reguliert.
Alle in den letzten Jahren erhobenen Vorwürfe haben sich nachher als haltlos erwiesen. Wir glauben auch im aktuellen Fall, dass Wirecard die Vorwürfe entkräften wird, da das Unternehmen hierzu klar Stellung in den letzten Tagen bezogen hat, andernfalls wäre ihre Glaubwürdigkeit dahin.
Wir sind seit 2015 in Wirecard investiert und wir sehen derzeit keinen Grund, unsere Position infrage zu stellen. Ein Grund für unseren langfristigen Optimismus: Apple Pay hat im letzten Quartal des vergangenen Jahres 2,8 Mrd. Transaktionen weltweit abgewickelt. Dies ist eine Steigerung von 200 % gegenüber Q4 2017. Wer stellt u. a. die Technologie dafür ab: Wirecard!
Noch ein offenes Wort zu den Kommentaren des ersten Berichts von mir am Mittwoch: Ich verstehe, dass einige Leser ein Interesse haben, zu erfahren, was wir und wann wir was machen. Ich kenne ganz wenige Fonds, die so offen und transparent über ihre Aktivitäten berichten wie der Dirk Müller Premium Aktien Fonds. Bitte haben Sie Verständnis dafür, dass wir nicht alles preisgeben können, in welchen Aktien wir gerade aktiv sind.
Vielen Dank.
Ihr
Andreas Schmidt
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