Aktienvorstellung: Check Point Software Technologies

Liebe Fonds-Community,

in regelmäßigen Abständen stellen wir Ihnen Aktien aus dem Fondsdepot vor, um Sie im Sinne der Transparenz über unseren Ansatz und die Vorgehensweise zu informieren.
Eine Übersicht dazu finden Sie hier.

Die folgenden Informationen stellen keine Anlagestrategieempfehlung oder Anlageempfehlung im Sinne des Artikels 3 Absatz 1 Nummern 34, 35 der Verordnung (EU) Nr. 596/2014 dar. Sie wurden nicht im Einklang mit den Rechtsvorschriften zur Unabhängigkeit und Objektivität von Finanzanalysen erstellt und unterliegen auch keinem Handelsverbot vor Verbreitung von Finanzanalysen (sog. „Frontrunning“).

Check Point Software Technologies Ltd. ist der weltweit führende Anbieter von Cyber-Sicherheitslösungen für Internet-Netzwerke. Die Gruppe entwickelt, vermarktet und vertreibt eine Reihe von Produkten für den sicheren Betrieb und die Verwaltung von Internet-, Intranet- und Extranet-Infrastrukturen in Unternehmen (Firewall, Antivirenlösungen, Zugangskontrolle, elektronisches Adressmanagement, etc.).

In diesem Zusammenhang bieten die Spezialisten eine mehrstufige Sicherheitsarchitektur mit deren neuen erweiterten Bedrohungsprävention Gen V, die alle Netzwerke, Cloud- und mobilen Abläufe eines Unternehmens vor allen bekannten Angriffen schützt.

Check Point ist global für über 100.000 Organisationen und Regierungen verschiedener Größen tätig. Nach Firmenangaben nutzen alle Fortune-100- und Global-100-Unternehmen Sicherheitslösungen des Unternehmens, sodass es einen eigenen amerikanischen Hauptsitz, ansässig in San Carlos (Kalifornien), unterhält und seit 1996 an der US-Börse Nasdaq gelistet ist.  

Das Softwareunternehmen wurde 1993 in Ramat Gan, Israel von Marius Nacht, Sholo Kramer und Gil Shwed gegründet. Shwed ist bis heute als CEO tätig und hält selbst ca. 18 % der Stimmrechte (Stand Dezember 2018). Durch diverse Übernahmen und eigene Entwicklungen wuchs das Unternehmen auf seine heutige Größe.

Kommen wir zur Bewertung und der Frage, warum wir Check Point Software als Bestandteil unserer Unternehmensbeteiligungen ausgewählt haben.

Bei der IT-Sicherheitsfirma sind uns sofort die Bruttomarge und das Vorsteuerergebnis aufgefallen. Bei knapp zwei Mrd. USD Umsatz liegt die Bruttomarge bei fast 90 %. Das bedeutet, dass bei zwei Mrd. Umsatz gerade einmal 200 Mio. USD für Umsatzkosten verantwortlich sind.

Zwar ist unser Depotwert sicherlich Marktführer, aber solche Margen führen letztendlich immer zu mehr Mitbewerbern. Dies erwarten wir auch für die nächsten Quartale, aber durch die gute Positionierung und den wachsenden Markt für Cyber Security sollte der Margendruck abgemildert werden.

Das Vorsteuerergebnis ist mit fast 50 % ebenso ein Paradebeispiel für ein Unternehmen mit einem tiefen Burggraben. Der Umsatz verteilt sich auf drei Säulen. Service und Updates machen ca. 44 % der Umsätze aus, 28 % sind Erlöse für Abonnements und ca. 27 % wird mit Produkten und Lizenzen eingenommen.

Klar, im Abo-Modell sind die größten Margen möglich. In 2018 lagen die Kosten für den Umsatz in dieser Sparte gerade einmal bei 3,3 %.  

Auch andere Kennzahlen des klassischen Portfoliomanagements im Hinblick auf die Bewertung von Unternehmen spielen für uns eine entscheidende Rolle. Beispielsweise der Kurs-Buchwert, das KGV, der Unternehmenswert im Verhältnis zum Ertrag oder Umsatz, Eigenkapitalquoten, Verschuldung, Return on Asset oder Return on Equity.

Der ROA sagt viel über die Profitabilität des Unternehmens im Vergleich zu seinen gesamten Assets (Vermögenswerten) oder der ROE zu dessen Profitabilität im Verhältnis zum Eigenkapital. Zum Schluss – und das ist ein wichtiges Kriterium – steht der Free Cash Flow als die Summe an neu geschaffenen Mitteln, die dem Unternehmen wirklich zur Verfügung stehen. Hieraus können dann Ausschüttungen für Aktionäre, die Reduzierung von Schulden oder auch Aktienrückkaufprogramme finanziert werden.

Aber zurück zu Check Point Software und ihren Kennzahlen.

Das Kurs-Buch-Verhältnis beträgt 4,65, man bezahlt also ca. fünfmal das Eigenkapital der Gesellschaft. Für ein Unternehmen wie Check Point, bei einer Wachstumsrate (drei Jahre) des Umsatzes von knapp 5,55 % p.a. und 3,90 % vom Vorsteuerergebnis, ein auf den ersten Blick normaler Wert. Die Eigenkapitalquote beträgt jedoch 64,72 % und die Nettoverschuldung zum EBITDA liegt bei minus 4,32. Sprich, das Unternehmen hat ein sehr auskömmliches Eigenkapital und ist schuldenfrei. Das EBITDA sind die Gewinne vor Zinsen, Steuern, Abschreibungen auf Sachanlagen und immaterielle Vermögenswerte, somit die Beschreibung der operativen Leistung.

Das Verhältnis von Eigenkapital (EK) und Fremdkapital (FK) ist gesund. Die kurzfristigen Schulden (current liabilities) sind geprägt von Verbindlichkeiten aus Lieferung und Leistungen, sowie kurzfristigen passiven Rechnungsabgrenzungen (z.B. Vorauszahlungen oder Umsatzabgrenzungen). Die langfristen Schulden (noncurrent liabilities) beinhalten Ertragssteuern und ebenso passive Rechnungsabgrenzungsposten. Von wirklichen Schulden gegenüber dem Kapitalmarkt keine Spur.   

Der Return on Assets und Equity ist im Zeitablauf sehr konstant und zeugt von guter Prognosefähigkeit.

Wichtig bei Check Point ist zu wissen, dass die eingehaltenen Gewinne und auch die Anzahl der selbst gehaltenen Aktien Jahr für Jahr steigen. Was bedeutet, dass Aktienkapital betrug Ende 2018 ca. 1,6 Mrd. USD, hinzu kamen neun Mrd. an einbehaltenem Gewinn. Um auf das ausgewiesene Eigenkapital von ca. 3,8 Mrd. USD zu kommen, muss man die selbstgehaltenen Aktien (6,8 Mrd. Gegenwert an Treasury Stock) wieder subtrahieren. Diese kleine Bilanzkosmetik relativiert den o.g. Return zwar ein wenig, schmälert aber nicht den Erfolg des Unternehmens.

Der Free Cash Flow, eine unserer wichtigen Kennzahlen für die Bewertung von Unternehmen, sieht bei Check Point sehr konstant aus. Für uns eine ideale Prognosezahl um den möglichen zukünftigen Wert abzuleiten. 

Da es sich im Fonds um Qualitätsaktien handelt, liegt ein besonderes Augenmerk auf einer gesunden Bilanz, was auf Check Point Software ohne Zweifel zutreffend erscheint.

Die qualitativen Argumente

So viel zur quantitativen Sicht auf das Unternehmen. Aber auch die Beleuchtung der qualitativen Aspekte ist für eine vollständige Analyse von immenser Bedeutung.

Das Unternehmen bietet Sicherheitssoftware und spezielle Applikationen für Unternehmensnetzwerke und Dienstleister an. Die Produkte von Check Point überprüfen Remoteanwendungen, steuern den Zugriff und blockieren Viren. Das Unternehmen bietet ebenso Produkte an, die es Firmen ermöglicht, virtuelle private Netzwerke (VPNs) für sichere interne und externe Kommunikation zu nutzen.

Eine Vielzahl von Bandbreitenmanagement, Netzwerkleistung und Verfügbarkeitsanwendungen sichern Verbraucher vor Hackern, Identitätsdiebstahl, und Spyware. Abgerundet wird das Geschäftsmodell von Dienstleistungen wie Beratung, Integration, Wartung und Ausbildung.

Ein wichtiges Produkt ist Check Point Infinity. Mit dieser Generation V Sicherheitslösung ist ein Unternehmen auf allen eingehenden oder ausgehenden Geräten zu jeder Zeit gegen externe und interne Bedrohungen gesichert. Infinity umfasst sowohl die Cloud, als auch Mobile, das Netzwerk im Büro sowie Datenendpunkte bei der Benutzung von Laptops. Somit wird ein geschlossenes Sicherheitskonzept für eine Unendlichkeit von Nutzern und Anwendungsmöglichkeiten angeboten.

Die aktuelle Bedrohung durch Hacker ist groß und mit steigender Nutzung von mobilen, aber auch stationären internetfähigen Endgeräten nimmt immer mehr zu. Auf der Internetseite von Check Point kann eine „Live“-Bedrohungskarte angesehen werden. Die Live Cyber Threat Map zeigt aktuelle Bedrohungen in Echtzeit an. Beim Betrachten der Karte ist es erschreckend, wie oft Malware, Phishing und Exploints über Kontinente hinweg mögliche Schäden anrichten können.

Ein Exploit (englisch to exploit ‚ausnutzen‘) ist in der elektronischen Datenverarbeitung eine systematische Möglichkeit um Schwachstellen zu erkennen, die bei der Entwicklung eines Programms entstanden sind. Dabei werden mithilfe von Programmcodes Sicherheitslücken und Fehlfunktionen von teils ganzen Systemen ausgenutzt, um sich Zugang zu Ressourcen zu verschaffen oder in Computersysteme einzudringen.

Während des Schreibens dieser Aktienvorstellung, wurden bis zum Nachmittag bereist elf Millionen solcher Attacken registriert. Die Top-Zielländer waren Indonesien, Taiwan, Malaysia, und Indien. Die Top-Industrieziele waren Versorger, schulische Einrichtungen und Finanzbehörden.

Der wirtschaftliche Schaden durch Cyberkriminalität ist laut einer Studie der Sicherheitsfirma McAfee und dem Zentrum für Strategische und Internationale Studien (CSIS) aus dem Jahre 2018 bereits auf weltweit 600 Milliarden Dollar angestiegen. Der Diebstahl geistigen Eigentums macht laut der Untersuchung etwa ein Viertel des Schadens aus. Die Schadenssumme durch Cyberkriminalität alleine in Deutschland betrug ca. 70 Millionen Euro.

Erschreckend ist, dass ca. 80 % der Vorfälle nie zur Anzeige gebracht werden. Die Hauptarten der Cyber-Attacken sind Phishing, Malware und Social Engineering. Genau auf diesen Gebieten ist unsere Depotwert Check Point Software unter anderen tätig. Die Kosten für den Endverbraucher, um sich umfassend gegen solche Bedrohungen zu schützen, sind in Verhältnis zum möglichen Schaden gering. Der Markt für Check Point wächst rasant und mit steigender digitaler Vernetzung wird dieser noch größer. 5G gekoppelt mit Industrie 5.0 sind Treiber dieser Entwicklung.

Im Fazit:

Check Point Software, mit seinen Produkten und Dienstleistungen, ist ein essenzieller Bestandteil des weltweiten Cyber-Sicherheitssystems.

Die Bilanzstärke, gekoppelt mit zukunftsgetriebenen Innovationen rund um das Thema Sicherheit im Netz, egal ob auf stationären oder mobilen Endgeräten sind wichtige Kriterien für den Erfolg des Unternehmens. Durch die drei Haupterlössparten Service, Abonnements und Lizenzen erwirtschaftet unsere Nasdaqaktie fast 90 % Bruttomarge mit einem Vorsteuerergebnis der sehr auskömmlich ist. Der gesunde Free Cash-Flow lässt dem Unternehmen genug Luft um ständig neue Innovation zu entwickeln – und so den sprichwörtlichen Burggraben noch weiter auszubauen.

In der Zusammenfassung der beschriebenen Punkte erklärt sich, weshalb die Aktie einen Platz im Dirk Müller Premium Aktienfonds verdient.

Quellen: www.bloomberg.comwww.checkpoint.com, eigene Berechnungen

Analyse erstellt von der Finanzethos Fonds GmbH, Ingo Nix, CEFA, CIIA
Wichtiger Hinweis: 

Die hier dargestellten Einschätzungen bewerben nicht den Kauf/Verkauf der genannten Titel und Finanzinstrumente oder eine Investition in die genannten Märkte, sondern dienen der vertiefenden Darstellung zu den Anlagepositionierungen des Dirk Müller Premium Aktien Fonds. Die Angaben stellen keine Anlageberatung dar, da sie ohne Ansehung persönlicher Verhältnisse und Anlageziele ausschließlich als unverbindliche Markteinschätzungen zu verstehen sind. Bitte beachten Sie auch den Hinweis am Anfang des Textes.